Radrundweg rund um den Kummerower See
- Region: Ost
- Länge: 47 km
- Höhendifferenz: 41 m
- Niveau: Mittel
- Zeit: 4:00 h (bei 12 km/h ohne Pause)
Eine Runde um den Kummerower See. Er ist der 4-größte See des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern und gleichzeitig der größte im Landesteil Vorpommern, sowie der 8-größte deutsche See. Der See ist eingebettet in Wiesen und Felder. Nordwestlich des Sees befinden sich die bewaldeten Berge der Mecklenburgischen Schweiz. Der Kummerower See gehört zum Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See nördlich der Müritz.
Die Tour beginnt in Malchin am Hauptbahnhof. Sie fahren über die Landstraße L20, die deutsche Alleenstraße, nördlich von Malchow über Nossentiner Hütte, Vollrathsruhe bis zur B108. Dort biegen Sie rechts ab Richtung Waren und gleich wieder links zurück auf die L20 und folgen dieser bis Malchin. Von Plau am See bis Malchin ist das etwa 1 Stunde Fahrtrzeit.
Bitte beachten: Die Strecke beinhaltet ein Übersetzung mit einer Fähre, die von Mai bis Oktober bewirtschaftet wird. Zu allen anderen Jahreszeiten wird ein 25 km weiter Umweg über Demmin nötig.
Highlights und Must-Sees an der Strecke
Malchin: Die slawische Fischersiedlung könnte einst den altpolabischen Namen Malochyni (abgeleitet von Maloch = klein) gehabt haben. 1215 hieß der Ort Malekin, dann ab 1247 Malechin oder daneben auch Malchyn und 1257 bereits auch Malchin. Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die St. Johanniskirche, das Rathaus und die Reste der Stadtbefestigung.
Kummerow wurde wohl ab dem 5. Jahrhundert von slawischen Stämmen besiedelt. Der Ortsname ist slawischer Herkunft und bedeutet so viel wie Mückenort. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Kummerow im Jahr 1222. Das Schloss Kummerow wurde von 1725 bis 1733 im Stil des Barock für die Familie von Maltzahn erbaut. Der langgestreckte zweigeschossige Hauptbau ist über Galeriebauten mit zweigeschossigen Eckpavillons verbunden und von historischen Wirtschaftsgebäuden und den Überresten eines Landschaftsparks von Peter Joseph Lenné umgeben. Seit 2014 ist das Schloss teilsaniert und wird für Ausstellungen genutzt, es soll als „Nationales Fotografiemuseum“ etabliert werden.
Die Dorfkirche Kummerow wurde im 13. Jahrhundert als rechteckiger Backsteinbau errichtet und erhielt durch einen Umbau im 18. Jahrhundert ihren Fachwerkdachturm und ihre heutige Gestalt. In der Kirche hat sich die Ausstattung des 18. Jahrhunderts erhalten, darunter ein Kanzelaltar sowie Patronatsloge und Orgelempore mit jeweils allegorischen Malereien an den Brüstungen. In der Kirche befinden sich außerdem historische Glasmalereien und Grabplatten der Familie Maltzahn.
Sommersdorf wurde erstmals im Jahr 1222 urkundlich erwähnt. Bis zur Auflösung des Klosters gehörte es dem Kloster in Verchen. Es wurde dann Nebengut zu Kummerow, einem Gut der von Maltzahn. Dann wurde das 800 Hektar große Gut abgetrennt und damit eigenständig. Letzter Besitzer war die Familie Rewoldt. Im Jahr 1924 brannte das Gutshaus ab, wurde aber wieder errichtet. Während der NS-Zeit war das Gutshaus „Bauernhofschule für die Ausbildung von Jungbäuerinnen“
Meesiger wurde erstmals am 21. März 1255 urkundlich erwähnt. Die Kirche Meesiger ist ein spätgotischer Feld-,Backsteinbau aus dem 17. Jahrhundert.
Gravelotte ist ein Ortsteil von Meesiger. Über die Entstehung von Gravelotte wird wie folgt berichtet: „Es bestand aus einem Anwesen und sollte an die gleichnamige Schlacht im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 erinnern, an der der Ortsgründer Fritz Ewald teilgenommen hatte.“
Naturerlebnispfad Verchener Seeberge: Die Wegestrecke von Gravelotte bis Verchen beträgt ungefähr 2,8 Kilometer. Auf dem Weg weisen Informationstafeln die Wanderer auf die Bedeutung und Besonderheiten des Sees und seiner Ufer hin. Ein Höhepunkt ist der auf der Verchener Aussichtsturm sein, von dem man eine wundervolle Aussicht auf den See und die strukturierte Moränenlandschaft genießen kann.
Verchen: Das pommersche Dorf Verchen wurde erstmals im Jahr 1164 urkundlich erwähnt, in dem auch die Schlacht bei Verchen stattfand. Seit dem 13. Jahrhundert gab es hier bis zur Reformation ein Benediktinerinnenkloster. Die frühgotische ehemalige Klosterkirche St. Marien, mit deren Bau um 1270 begonnen wurde, besitzt die ältesten Glasmalereien in Mecklenburg-Vorpommern. Das Gutshaus Verchen stammt von um 1700 und ist heute ein Kinder- und Jugendhotel.
Aalbude: Im 14. Jahrhundert befand sich der Ort auf einer Insel, die westlich von der heute zugeschütteten und verlandeten Achterpeene umflossen wurde. Die hier siedelnden Fischer wurden als Aalfischer bezeichnet. Sie bewirtschafteten die in der Peene angelegten Aalwehre, die sie für durchfahrende Schiffe öffnen mussten. Die Peene bildete hier die Grenze zwischen Mecklenburg und Pommern. Neben einer Fähre gab es hier eine Zollstation Mecklenburgs. Bis ins 19. Jahrhundert wurde für alle Waren, die Aalbude passierten, eine Abgabe erhoben. 1893 wurde das erste Fährhaus in Aalbude errichtet. Da hier die Kontrolle der Durchreisenden auf ihren Gesundheitszustand erfolgte, wurde es als Cholera-Haus bezeichnet.
Für Radfahrer und Fußgänger besteht in der Zeit von Mai bis Oktober die Möglichkeit, mit der „Fähre Aalbude“ überzusetzen.
Aussichtsplattform Große Rosin bei Aalbude von der aus man etwa 1000 ha renaturierte Polderlandschaft überblicken kann
Gutshaus Kützerhof
Neukalen: Der Name Kalen oder auch Kalno und Kalna kommt aus dem altpolabischen und bedeutet Sumpf (kal) oder Morast. Sehenswert sind die gotische Backstein-Pfarrkirche St. Johannes. die Altstadt von Neukalen und das Naturschutzgebiet Neukalener Moorwiesen.
Die Dorfkirche in Gorschendorf wurde im späten 19. Jahrhundert errichtet. Bei der Kirche handelt es sich um einen kreuzförmigen Backsteinbau im Stil der Neogotik mit Dachreiter. Die Ausstattung der Kirche stammt im Wesentlichen aus der Erbauungszeit, wenngleich sich im Kirchenschatz verschiedene ältere liturgische Geräte erhalten haben, darunter ein vergoldeter Silberkelch aus dem 14. Jahrhundert sowie ein Silberkelch, eine Silberdose und zwei Zinnleuchter aus dem 18. Jahrhundert. Die Kirche besitzt zwei Glocken: eine von 1512 und eine 1859 bei Schünemann in Demmin gegossene. Bei der Kirche befindet sich die unter Denkmalschutz stehende Grabstelle der Sophia Ludovica von Wickede geb. von Blücher (1767–1798). Das Grab ist mit einem eisernen Zaun umgeben, in dessen oberen Abschluss umlaufende Buchstaben mit Namen und Lebensdaten der Bestatteten eingearbeitet sind.